Die tägliche Kolumne -1 – Halloween

Gestern abend, 31.10.2023:

In den Spätnachrichten von rbb24 wird (gefühlt) 5 Minuten über den abendlichen Halloween-Auftrieb im Stadteil Berlin-Gatow berichtet. In Erinnerung ist mir geblieben, dass eine Frau sich beklagte, sie habe extra 5 Liter Kartoffelsuppe gekocht, die sie nun wegen des Regens nicht verteilen könne (?). Diese Information wird nun auf Ewig in den Archiven des Fernsehsenders rbb erhalten bleiben!

Bei einem der offenbar unvermeidlichen Anwohner-Interviews stellt sich schließlich heraus, dass dies heute der bedeutendste Feiertag des Jahres sei.

Nächster Beitrag: in gekonnt kurzgefassten 15-20 Sekunden wird darauf hingewiesen, dass sich heute abend auch Menschen in Kirchen trafen, um eines Martin Luther zu gedenken, der vor 506 Jahren möglicherweise (!) ein Plakat mit 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche von Wittenberg anschlug.

Im Jahr 2033 wird sich ein Kind seine Hausaufgabe über die „Lutherische Reformation“ von einer KI im „Stile einer 12-jährigen Schülerin“ erstellen lassen:

Vor dem Jahr 1517 waren in Europa alle Menschen katholisch, deshalb hatten sie noch nicht gemerkt, wie schlimm es ist, katholisch zu sein. Aber Martin Luther verschloss auf dem Weg zur Halloween-Party seine Kirche in Wittenberge und hängte 95 Thesen an die Tür. Obwohl die Thesen in lateinischer Sprache geschrieben waren, fanden alle das gut und traten in seine neue Religion ein, die viel besser sein sollte. Mein Opa sagt immer, dass die Menschen das lesen konnten, weil sie eine viel längere Aufmerksamkeits-Spanne hatten! Ausserdem hat Martin Luther  11 Tage später noch eine Übersetzung in Deutsch gemacht, daher werden wir dann den Martins-Tag feiern.

Aber das ist heute auch schon alles vorbei, da jetzt alle nur noch im Internet sind, was leider auch nicht immer nett ist. Aber da kann man jetzt gar nicht mehr austreten.

Aphorismus des Tages:

Die KI ist eine unendlich große, träumende Maschine.

Sie saugt das auf, was wir  für Realität gehalten haben und schafft (vorläufig nur nach Anweisung) etwas, was wir als unsere Wünsche wieder erkennen … so wie wir eine Person oder Landschaft im Traum schon zu kennen glauben. Unsere Träume erscheinen uns ohnehin oft plausiebler als das „wirklich“ erlebte.

01.11.2023, Copyright: Der Brandenburger Tor – Herbert Börger

 

Haben Pflanzen ein Bewusstsein?

Haben Pflanzen ein Bewusstsein?

Gleich vorweg die Antwort: „Ja, da bin ich mir heute subjektiv sicher!“ – Vor 20 Jahren habe ich es vermutet. Heute ist da schon eine Art von Gewissheit: worin die besteht werde ich unten beschreiben.

Der erste Schritt in einem solchen Thema muss immer der zur Begriffs-Klärung sein: also die Definition

Was ist Bewusstsein?„.

Da könnte man jetzt einige tausend Jahre Philosophie-Geschichte (und Religionen) und 200 Jahre Naturwissenschafts-Geschichte durchforsten – und säße da mit dutzenden teilweise stark divergierender Definitionen – je nach Zeitalter und Sachgebiet.  Man kann sich bei Wikipedia einen ganz guten Überblick verschaffen, der allerdings dann wieder mit einer großen Zahl von Begriffen gespickt ist, die jeweils wiederum eigener Definitionen bedürfen! Das kann eine durchaus wochenlange Recherchen-Reise durch Fachveröffentlichungen auslösen.

Am Ende treffen Philosophie und Naturwissenschaft (Biologie, Hirnforschung, Neurophysiologie, Psychologie, Kognitionswissenschaft) immer wieder zusammen, denn wir sind heute immer noch (weit?) davon entfernt, das Phänomen des Bewusstseins, speziell Ich-Bewusstseins, rein naturwissenschaftlich zu erklären. Aber auch die Philosophie ist noch nicht so weit.

Ich finde, dass die Partnerschaft von Philosophie und Naturwissenschaft gerade an dieser Schnittstelle sinnvoll ist: denn beide Bereiche haben eine gemeinsame „Mutter“: die Logik! Wer der jeweilige Vater ist, ist – wie so oft – umstritten…

Generell kann man aber sagen: stets ist im Zusammenhang mit „Bewusstsein“ die Rede von Geist, Denken, mentalen Prozessen, Gehirn – unabhängig davon, welches Modell eines Bewusstseins verhandelt wird. In diesem Sinne einer Bewusstseins-Definition, die ein Gehirn und neurophysiologische Systeme voraussetzt, können Pflanzen und also auch Bäume wohl kein Bewusstsein haben, denn sie haben kein Gehirn und kein Nervensystem (?). Es gab Pflanzen-Forscher, die aufgrund der Befunde mit der Existenz von elektrischen Potentialen und Informationsprozessen in pflanzlichen Strukturen angefangen hatten von einer Neurologie der Pflanzen zu sprechen. Das erwies sich aber nicht als sinnvoll und wurde glücklicherweise wieder fallen gelassen. Da wären man wieder im Bereich einer Metapher.

Aber: ist nicht die Begrenzung der Existenz eines Bewusstseins inclusive reflektierter Ich-Bewusstheit auf lebendige Systeme, die ein Gehirn benötigen um diese Leistung zu erbringen (also Menschen und höhere Tiere) auch eben wieder eine „Vermenschlichung“ dieser Leistungen (Antropomorphismus)? Verursacht durch den Umstand, dass wir – der sich selbst denkende Mensch – ein Gehirn haben. Aber ist ein „Gehirn“ eine notwendige Bedingung dafür, dass einem System ein Bewusstsein zugeschrieben wird? Nach meinem Verständnis ist es das nicht.

Für die Frage der reflektierenden Selbst-Bewusstheit des Menschen gibt es bis heute keine in sich schlüssige philosophische Lösung. Jeder noch so weit reichende Lösungsansatz des Leib-Seele-Problems ( oder Körper/Geist) eröffnet bisher am Schluss wieder ein neues ungelöstes (unlösbares?) Problem. Einer der vielleicht interessanteste neuere Lösungsansatz im Bereich der Philosophie ist der von Hedda Hassel Mørch, der dem Bereich des Panpsychismus nahe steht (eine-loesung-fuer-das-harte-problem-des-bewusstseins-15397757.html).

Ich bin nicht kompetent genug, um tiefer in diesen Forschungsbereich einzutauchen oder gar einzelne Fortschritte zu bewerten – es gibt eine Fülle ganz ausgezeichneter Publikationen dazu.

Anstatt dessen möchte ich den Denkansatz weiter verfolgen, ob das Phänomen der reflektierten Ich-Bewusstheit tatsächlich auf Lebewesen mit Gehirnen und Nervensystemen beschränkt werden muss (oder sogar auf „Lebewesen“ schlechthin…)?

Ich fasse kurz und grob einige Dinge zusammen, die die Wissenschaft in den vergangenen Jahrzehnten über die Pflanzen herausgefunden hat:

Pflanzen haben ein System der Wahrnehmung („Sinne oder Sensoren“), mit denen sie Reize Ihre Umwelt (Schwerkraft, Licht, Nährstoffe, Berührung, bestimmte Gase, Angriff von Schädlingen) erfahren. Diese Sinne wirken nicht nur global sondern auch richtungsabhängig. Beim Baum nehmen wir bevorzugt den überirdischen Teil der Pflanze wahr – deshalb unterschätzen wir das Wurzelsystem, das wahrscheinlich den „wichtigeren“ Teil der Bäume darstellt.

Die wichtigste Einschränkung, der Pflanzen/Bäume gegenüber Mensch/Tier unterliegen, ist die Ortsfestigkeit. Jedenfalls bezüglich des Individuums – über die Stufe der Fortpflanzung kann sich die ART sehr wohl über große räumliche Bereiche „ausbreiten“. Aber wegen Nahrungsmangel oder Schädlingsangriff den Platz verlassen kann die Pflanze auf dem Festland nicht. (Im Gewässer/Meer ist diese Einschränkung möglicherweise nicht vollständig gültig …?)

Pflanzen können auf die Reize ihrer Umwelt reagieren und können dabei zielgerichtet agieren! Sie können ihren Wuchs in der Folge der Reizwahrnehmung in bestimmten Teilen der Pflanze in bestimmte Richtungen lenken, in anderen Bereichen den Wuchs ganz einstellen. Viele Pflanzen können sich als unmittelbare Folge der Reize bewegen: dem Sonnenlauf folgen, Blütenblätter entsprechend der Helligkeit schließen, nach Berührung schließen. Sie können den Wuchs global dem Nährstoffangebot, CO2-Konzentration oder äußeren Kräften anpassen. Pflanzen können bei Schädlingsangriff lokal den plötzlichen Zelltod einleiten, um dem Schädling unmittelbar lokal die Nahrung zu entziehen! Planzen können gasförmige Stoffe emittieren (bekanntestes Gas ist Ethylen), um zu kommunizieren, „Abwehrstoffe“ gegen Fressfeinde in Blätter transportieren und dort anreichern.

Anscheinend kommunizieren Bäume auch miteinander über die Wurzelgeflechte und sollen dazu auch Pilzgeflechte (die größten Pflanzen auf dieser Erde überhaupt!) in Symbiose mit nutzen. (Ich vermute, dass die „Gegenleistung“ in der „Beschattung des Bodens“ und damit der Schutz vor Erosion und Austrocknung ist – vielleicht aber auch ein Tribut mit Stoffen, die man nur mit Blattgrün herstellen kann …

Die Zeitskala von Baum-Leben und Baum-Erfahrungen ist eher „langsam“. Allerdings reagieren die Blätter von Mimose und Venus-Fliegenfalle im Sekundenbereich und ebenfalls die offensichtlich sensibelsten Spitzen der Wurzelenden reagieren auf Reize binnen Sekunden. Schon Darwin vermutete, dass ein eventuelles „Gehirn der Pflanzen“ dort in den vitalen Wurzel-Enden liegen könnte – ein Forscher schrieb: „Er hatte mal wieder recht!“

Ganz sicher auch: Pflanzen ist „Zeit“ als Qualität bewusst! Der Laubbaum weiß,  wann er die Blätter abwerfen muss – und jede Pflanze weiß, wann sie nach dem Winter wieder austreiben darf – und irrt sich nur bei extremen Wetter-Kapriolen.

Betrachten wir abschließend noch die äußere Erscheinung – die geometrische Form und Struktur des Baumes: wir – als bevorzugt visuell betrachtende menschlicher Beobachter können an einem weitgehend erwachsenen Baum – ganz gleich wo und unter welchen Umständen er aufgewachsen ist – die Art sofort an dieser äußeren Form erkennen, die der Baum sich selbst durch seinen Wuchs gibt: Pappel, Weide, Linde oder Eiche etc. Daraus folgt, dass der Baum ein genetisches „Selbstbild“ hat, das als ein Haupt-Parameter die Wachstums-Vorgänge zielgerichtet vorantreibt – durch eine Vielzahl von Standort-, Umwelt- und Zeit-Einflüssen wird er dann ein spezielles Individuum dieser Art. Als solches muss er aber ein System besitzen, das das Ergebnis der Wachstumsvorgänge mit dem Selbstbild vergleicht, um das angestrebte Ziel, eine Pappel oder eine Linde zu werden, zu erreichen, ohne sich im Spiegel ansehen zu können. Darüberhinaus besitzt er Strategien, sich nach Windbruch selbst zu „reparieren“.

In den grünen Pflanzenbestandteilen läuft schließlich – nicht zu vergessen – einer der genialsten Prozesse (Photosynthese) in diesem Kosmos ab, mit dem aus Licht-Photonen (Energie) und unbegrenzt verfügbarem Gas (CO2) die Grund-Substanz – also Materie – gebildet wird. Ein so erfolgreicher Prozess, dass es mit seiner Hilfe den Pflanzen über mehrere hundert Millionen Jahre gelungen ist, einen ganzen Planeten zu umhüllen – nicht zu vergessen: einschließlich der gewaltigen pflanzlichen Masse in den Meeren.

Man könnte postulieren, dass jede einzelne nachweisbare Ursache-Wirkung-Paarung in der Pflanze für sich eine „fest verdrahtete“ Funktion ist und nach diesem festen Schema abläuft – fertig! Wasser, C02 + Photosynthese und Nährstoff: Baum wächst und treibt Zweige und Blätter. Schwerkraft: bewirkt die Haupt-Wuchsrichtung – Licht fällt auf den Baum: es bestimmt die Wuchsrichtung im Detail und die Form der Ast-Krone. Wie ein Automat?

Sie haben es registriert: ich schrieb ganz oben nicht, dass ich „glaube“, dass Bäume ein Bewusstsein haben. Das Bewusstsein der Bäume existiert – oder existiert nicht … das kann man nicht in die Bäume „hinein-glauben“. Glauben ist etwas für Denk-Faule (ich bin eher denk-hyperaktiv). „Glaube“ ist bei mir reserviert für die Beziehung zu anderen Menschen, Freunden, Kindern – da erfüllt er seinen Zweck als stabiles Skelett in einem Wackelpudding von weichen Relationen in denen man nichts bewiesen kann oder will. Ich glaube, dass meine Freunde mich nicht hintergehen werden, ich glaube, dass meine Kinder ihren Weg im Leben finden und gehen werden… Aber sonst ist der Glaube bei mir in einer Garage geparkt und ich bemühe mich um sachlich begründbares  WISSEN und MEINUNG.

Ich habe auch kein „esoterisches“ Verhältnis zu Bäumen – ich finde es o.k., wenn jemand Bäume umarmt. Es kann sein, dass die körperliche Nähe zu einer Pflanze, in die man eine „Persönlichkeit“ imaginieren kann, dem Menschen gut tut, der dies tut. Ich bezweifle aber sehr, dass es dabei zu einer beiderseitigen „Beziehung“ kommt … Befeuert vom Bereich der menschlichen Emotionen und sachfremder Imagination entfaltet sich hier der Sektor der „Antropomorphismen“: in diesen versucht der Mensch das betrachtete Objekt oder Lebewesen in typisch menschlichen Kategorien zu erfassen und einzuhegen. Am Ende dieser Imaginationskette stehen dann Geschichten (nicht erst bei Disney… auch schon in alten Mythen!), in denen Tiere und Pflanzen nicht nur untereinander sondern auch mit Menschen kommunizieren.

Antropomorphismen sind auch ein stark genutzter Weg, den populärwissenschaftlich Publikationen benutzen um erfolgreich zu sein: ich schrieb bereits kürzlich über die Welt jener Schriften, die sich des „Geheimen Lebens der …“ bedienen, um Leser zu erreichen.

Weder mit ausgeklügeltesten Experimenten noch durch theoretische Logik-Schlüsse alleine läßt sich entscheiden, ob Fplanzen/Bäume ein Bewusstsein haben, solange der Begriff des „Bewusstseins“ nicht klarer definiert ist … Allenfalls der zweifelsfreie Nachweis der Existenz eines „Gehirns“ in Pflanzen könnte dies obsolet machen und zugunsten des vorhandenen Bewusstseins entscheiden.

Bis dies geleistet ist, erlaube ich mir die MEINUNG zu haben, dass Pflanzen sehr wohl ein Bewusstsein haben – und das fühlt sich richtig gut an!

Aphorismus der Tages: „Wissen plus Meinung = HALTUNG.“ (Der Brandenburger Tor)

Herbert Börger

© Der Brandenburger Tor, Berlin, 2. Februar 2018

 

Reisen stählt …

… zumindest die Entscheidungsfähigkeit!

(oder: Mehdorn ist an ALLEM schuld…)

Entscheidungen gefordert! aber fix bitte…

Nichtraucher?

Diese eine Entscheidung wurde uns abgenommen.

Aber dann: l

…lohnt sich 1. Klasse auf dieser Fahrtstrecke überhaupt ?

Reservierung?

Sitz mit Tisch?

Fenster oder Gang?

Abteil oder Großraum?

Im letzten Falle ist die Begegnung mit einem H1N1 wahrscheinlicher – trifft man aber auf einen im Abteil, hat er viel Zeit einen voll zu durchseuchen!

Über Köln oder Düsseldorf???

(Was soll das denn? Gesinnungs-Schnüffelei?)

Bahncard?

25?

50?

110 Prozent?

Sparpreis oder Normalpreis?

Mit oder ohne Zugbindung?

Mitreisende?

Mini-Gruppe?

Vorausbuchung?

Als alt gedienter Häufig-Bahnfahrer habe ich den Vergleich, dass der Kauf einer simplen Hin- und Rückfahrt mit Reservierung nun etwa doppelt so lange dauert wie ganz früher – trotz monströser Server-Computer und Programme im Hintergrund.

Sicherheitshalber werden die ganzen Daten vermutlich gespeichert – auf Vorrat… man weiß ja nie wozu man etwas noch mal braucht. (Stimmt – wenn ich so in meinen Keller schaue!)

Man kann dann in einigen Jahren gezielt einen Versicherungsvertreter auf dessen Wunsch (und gegen einen Obolus…) neben mich setzen, weil Leute mit meinem Nutzerprofil besonders anfällig dagegen sind, Versicherungen während der Bahnfahrt abzuschließen…

Es sei denn, ich ergänze aktiv mein Profil: keine Versicherungsvertreter neben mich setzen, bitte!!!

Dagegen ist Fliegen ein Klacks!

Wie wohl unsere entscheidungsgehemmten jüngeren Nachfahren mit so komplizierten Situationen klar kommen? Sie kommen ja bekanntlich schon mit so simplen Fragen schwer zurecht wie: „Soll ich mich binden? Und warum ausgerechnet mit Ihr/Ihm – ohne alle anderen ausprobiert zu haben?“

Weiter geht es dann im Abteil – die Wahl kann ich übrigens empfehlen: sie schützt vor der Fernwirkung von Acht-Personen-Gruppenreisenden, die – euphorisiert von  den vorbei huschenden Bäumen, Brücken und Bahnhöfen – pausenlos hysterisch lachen müssen.

Das Abteil schafft ein bisschen Gruppenmentalität und ermöglicht manchmal noch ein Gespräch:

Die Standard-Eröffnung ist die Verspätung – in Ermangelung einer solchen (häufiger als Sie denken!) das Wetter. An beidem ist natürlich Bahnchef Mehdorn schuld!

Wenn Sie mehr von dem Gespräch haben wollen, empfiehlt sich, die Widerspruchs-Position einzunehmen.

Also: als einziger nicht auf die Bahn schimpfen sondern Verständnis zeigen: bei der hoch-komplexen Netzsituation in Deutschland ist es eine Bravour-Leistung, dass es nicht noch mehr Verspätung gibt… und dann die Selbstmörder alle!

Knapp die Hälfte Der Gesprächspartner kippt sofort um und stimmt Ihnen zu. Zwei Reisende folgen nach der Argumentation mit – frei erfundenen – statistischen Daten. Der letzte verstummt verbittert, weil er jetzt in der Minderheit ist.

Eine Alternative: Sie teilen mit, dass der Mehdorn das jetzt gar nicht mehr macht!

Verblüffung: wieso gibt es dann immer noch Verspätung?

Aber keiner weiß, wie der Boss der Bahn jetzt heißt – ich auch nicht…

Das ist eine gefährliche Situation!

Unmut könnte sich jetzt anders äußern, schlimmstenfalls gegen das aktuelle Zugpersonal richten.

Liebe politisch Verantwortliche!

Ein Vorschlag zum Schutze des Zugpersonals:

Jeder, der die Führung der Bahn übernimmt, sollte sich amtlich in „Mehdorn“ umbenennen (nein: der II., III., VI. … brauchen wir nicht).

So ein klares Feindbild wirkt Wunder zur Ableitung negativer Emotionen.

Herr Mehdorn (I.) wird sicher nichts dagegen haben, bei dem großen Einvernehmen, in dem er sich vom Amt getrennt hat!

Zum Trost wird er schließlich ja doch noch als „Mehdorn der Große“ in die Geschichte eingehen…

Copyright Der Brandenburger Tor, Herbert Börger, 2010

DU SOLLST NICHT TÖTEN !

Satanische Verse?

DU SOLLST NICHT TÖTEN !

– so steht es
in den Gesetzbüchern der Religionen
und Gesellschaften.

Hältst du dich daran?

„NATÜRLICH!“- sagen alle,

…die das ohnehin nie vor hatten
– oder einfach zu feige sind…? –
ohne zu merken, dass „natürlich“
fast die einzige Bekräftigung für diesen Sachverhalt ist die NICHT trifft!

…oder die einfach keine Gelegenheit dazu hatten!

Dort steht der Satz: wie in Stein gehauen.

Wo habt ihr die Gebrauchsanweisung dazu gefunden?

Steckte sie in einer Felsritze am Berg Sinai?

Gerade noch rechtzeitig gefunden, ehe
das viele Blut, das dort wie überall geflossen ist
sie unlesbar gemacht hätte?

Gut gemacht! Was steht darin?

„Du darfst nicht töten, ES SEI DENN….!

Die Menschheitsgeschichte
ist eine einzige Blutspur
von Kain und Abel
über die Nibelungen,
Kolonisationen und Inquisitionstribunale, totale Kriege

bis zu Nine-Eleven.

Ein einzelner
eherner
Satz
und
Myriaden von Gründen trotzdem zu

TÖTEN.

Vielleicht…
schmuggelte Mephisto
den Satz in das Gesetz
um seine Klientel daran zu erinnern:

„…ich könnte eigentlich mal wieder…!

Copyright 2009, Der Brandenburger Tor, Herbert Börger

 

Bücher allein in fremden Wohnungen

Geschichten über Bücher und andere angeblich tote Gegenstände

(1)

Ich fand den Aufenthalt in fremden Wohnungen schon immer irgendwie aufregend – wohlgemerkt, wenn man sich dort alleine aufhält, ohne den Wohnungseigner..

Die ersten Male, wenn man das erfährt – vielleicht weil man beim Nachbarn die Blumen in dessen Urlaub gießt oder die Katze füttert – ist da eine starke Befangenheit, fast ein Kribbeln. Man bewegt sich nahe am Bruch eines Tabus, aber legitim – im Allerheiligsten, dem „Castle“ eines anderen Menschen.

Die Befangenheit kommt auch daher, dass man die Aura des Wohnungseigners innerhalb dessen vier eigenen Wänden gewissermaßen zu spüren meint.

Das hat mich immer veranlasst, die vereinbarten Hilfsdienste auf kürzestem Wege zu erledigen – ohne unnötiges Herumschweifen in diesem fremden Lebensraum, was isch als Verletzung einer Intimsphäre empfand. An der Entdeckung verstümmelter Leichen in Tiefkühltruhen bin ich nicht im geringsten interessiert.

Mit einer einzigen Ausnahme: offene Bücherregale ziehen mich unwiderstehlich an!

Das ist wie eine Sucht. Die Buchrücken durchzuschauen – natürlich ist auch dies eine unbestreitbare Form der Indiskretion. Obwohl es sicher sehr leichtfertig wäre, daraus allzu sichere Rückschlüsse auf den Wohnungseigentümer ziehen zu wollen.

Sind die Bücher ererbt, die Titel nicht selbst zusammengestellt? Reste einer früheren Lebensgemeinschaft? Hat der Bewohner sie überhaupt gelesen?

Über zwei bemerkenswerte Begegnungen mit Büchern in dieser Situation möchte ich hier berichten.

(2)

Da war ein Buch, das ich in der Wohnung meines Sohnes in Berlin auf dem Schreibtisch liegen sah – und natürlich sofort darin zu lesen begann:

Max Goldt : Der Karpfen auf dem Sims. (22 Prosatexte)

Ich schlage es auf: die erste Geschichte heißt „Mein Nachbar und der Zynismus“. Ich suche das Inhaltsverzeichnis auf: auch da finde ich keine Geschichte über den Karpfen auf dem Sims… Aha – toller Marketing-Gag, jetzt muss ich, selbst wenn mir die erste Geschichte nicht gefallen sollte, alle „Prosatexte“ lesen, wenn ich erfahren will, wie der Karpfen auf den Sims kommt oder was er da macht oder ob der Sims etwa innerhalb oder außerhalb eines Gebäudes ist oder ob der SIMS eigentlich etwas ganz Anderes, Neu-Angesagtes ist, so wie SMS oder ein Sams mit einer Email-Adresse!

Ich lese trotzdem die erste Geschichte. Dann schlage ich das Buch zu und stelle fest: das Buch hat seinen Titel verändert ! – es heißt jetzt:

„Der Krapfen auf dem Sims“ (immer noch 22 Prosatexte – aber auch ein Krapfen ist im Inhaltsverzeichnis nicht zu finden…)

Auf dem Titelbild ist eine sitzende Katze abgebildet (so eine Nordafrikanische mit großen dünnen Ohren und schmalem Gesicht…) Ihr Gesichtsausdruck ist undurchdringlich. Hat sie den Karpfen gefressen? Wie ist sie auf den Sims gekommen? Wer wird nun aber den Krapfen essen?

Die Katze wird es sicher nicht preisgeben.

Sonst hat sich anscheinend nichts verändert.

Aber vielleicht muss ich jetzt die Geschichte noch mal lesen und werde feststellen, dass sie jetzt ganz anders geht – oder anders endet.

Vielleicht werde ich dann nie mehr ein anderes Buch lesen können, weil die Geschichten in dem Buch, und dessen Titel, sich ständig ändern, wenn ich eine davon gelesen habe.

Das ist ein Verhalten der Wirklichkeit, das einem Physiker nicht wirklich fremd ist. Eine Literatur-Unschärferelation…

Der Untertitel wäre dann aber irreführend: es wären dann eigentlich unendlich viele Geschichten! Ein Anschlag auf mein zukünftiges Leben und auf die Buchindustrie: denn ich würde nie mehr ein anderes Buch brauchen … so wie es mal vor über 400 Jahren mit der Bibel war… Buch der Bücher…

Nur wenn das Buch durch das viele Lesen schließlich zerfallen wäre, müsste ich es wieder neu kaufen, wenn das überhaupt möglich wäre, da ja dann keiner mehr weiß, wie der Titel wirklich lautet. Vielleicht ist es aber auch egal, welchen Titel ich kaufe – alle Bücher sind sowieso immer nur dasselbe eine Buch mit unendlich vielen Geschichten….?

Mir wird schwindlig und ich lege das Buch zurück auf den Tisch. Dabei fällt mir auf, dass der untere Seitenanschnitt des Buches einen Stempelabdruck trägt:

„Preisred. Mängel-Exemplar“.

Aha!

(3)

Dem geerbten Kleiderschrank fehlt ein Fuß, der durch einen Stapel von Büchern ersetzt wird.

Ich nehme eines der Bücher aus den Stapel: der Kleiderschrank neigt sich sofort bedrohlich, als sei er von dem Wohnungsbesitzer mit der Rache gegen einen eventuellen Bücherdieb beauftragt, was er sehr ernst zu nehmen scheint!

Der Titel lautete: „Simplify your Life!“ Ich kannte das Buch schon…

Ich habe diesen Titel ursprünglich als Bedrohung empfunden (etwa wie: Erschießen Sie den Pianisten!) – bis ich hineingelesen hatte….

…und es bald wutschnaubend in die Ecke feuerte – wieder mal so eine tragisch-absichtliche Lesertäuschung durch den Verlag. Der Autor hatte es sicher mit dem ehrlich gemeinten Titel „Simplify my life!“ eingereicht: gemeint als aufrichtige Aufforderung an die potentiellen Käufer des Buches, für den Lebensunterhalt des Autors zu sorgen…!

Ein Zettel steckte in diesem Schrankstützen-Exemplar auf Seite 15 (soweit bin ich darin nie gekommen).

Auf dem Zettel stand:

– Butter

– Milch

– Zwieback

– Oliven

Es scheint, dass die Zettel in den Büchern mehr über den Wohnungsbesitzer aussagen als die Bücher selbst!

(Ich darf nicht vergessen, den Wohnungsbesitzer nach dem Rezept zu fragen – interessant!)

Copyright 2007, Der Brandenburger Tor, Herbert Börger

Bücher finden und lesen

(Über die Bedeutung von Bücherschränken und Dachböden für ein Nachkriegs-Kind.)

Die Situation des Lesens ist hochgradig intim. Apostrophiert durch zwei Buchdeckel – unter Ausschluss der Öffentlichkeit – leben Autor und Leser eine Weile im Blickkontakt und die Gedanken und Bilder zweier Menschen verweben sich miteinander auf unvorhersehbare und einmalige Weise.

Seltsamer Einfluss von Äußerlichkeiten und Haptischem auf das Lesegefühl: Deckelgestaltung, Schnitt, Papiergriff oder wie sich das Lesebändchen anfühlt – so es  das gibt…

Nicht nur, dass unterschiedliche Bilder und Welten aufsteigen, wenn jeweils zwei Menschen „Die Leiden des jungen Werther“ lesen… Selbst wenn ich dasselbe Buch vier Mal mit Jahren oder Jahrzehnten Abstand lese – entsteht jedes mal eine andere Welt im Kopf!

„Du schlägst nie zweimal dasselbe Buch auf!“

Das Verhältnis von Leser und Autor ist während dieser Begegnung, die prosaisch „Lesen“ genannt wird, so persönlich, dass es noch nicht einmal die Etikette verletzen kann, wenn der Leser auf dem Klo sitzt! Und Du, lieber Leser, hast keine Ahnung, wo ich dies gerade schreibe… lassen wir das.

Als Kind habe ich jedes Buch als etwas Mystisches empfunden – zumal jedes Buch, gemessen an meiner gerade erworbenen Lesegeschwindigkeit, eine unendliche Geschichte zu sein schien… Die Bücher meines Erfahrungshorizontes waren allerdings auch danach: nein, keine Bibeln!

Diese Bücher waren zumeist alt und standen im Bücherschrank meines Vaters, der sie auch schon alt gekauft hatte (oder ihnen „Asyl“ gegeben hatte – und „vergessen“ sie zurückzugeben…).

Und sie standen nicht willfährig in offenen, Staub anziehenden Regalen, sondern hinter Türen – mit Schlössern darin!

Und wenn man sie herausnahm und aufschlug, fand man unverständliche (oder gar unlesbare, da sütterlinsche) handschriftliche Einträge auf einem der säurevergilbten Vorsatzblätter – da steht etwa: „Gerda Beute, 1929“ in der Chronik der Sperlingsgasse (162. Auflage). Gruß an Gerda!

Bücher haben keine Beine und keine Flügel – allenfalls schwimmen könnten sie, was dem anschließenden Zwecke des Gelesenwerdens allerdings nicht besonders zuträglich ist. Sicher haben Bücher aber eine Seele. Deshalb brennen sie gut – und wenn sie keine Seele hätten, wäre es sinnlos, Bücher zu verbrennen… jedenfalls aus der Sicht der Brandstifter.

Was eine Seele hat – aber keine Beine – das will gefunden werden.

Und deshalb ist oder war das Finden der Bücher ein Mythos an sich… bevor man sich entschlossen hat, sie einfach „on-line“ zu bestellen.

Aber davor wurden die Bücher, die nicht im Bücherschrank meines Vaters standen, auf Dachböden  bei Großeltern und Tanten gefunden. (Wieso schreibe ich „Tanten“? Tatsächlich: es gab keine Onkel! Schicksal der ersten Weltkrieg-2-Nachkriegsgeneration… Allerdings – doch: einen Onkel gab es – damals wohl jünger als ich heute bin. War Kumpel gewesen im Harzer Bergbau und saß immer mit einer Decke über den Knien da und siechte (daher kein Soldat geworden) letal an der Staublunge dahin – ketten-rauchend in einem Luftkurort!

Diese „Dachbodenbücher“ waren das mystischste überhaupt.

Sicher ist Michael Endes Erfolg mit der „Unendlichen Geschichte“ auch mit der Auftakt- und Rahmenhandlung des Dachboden-Fundbuches zu verbinden – ein Schlüsselreiz für unsere Generation, und Bücher kommen zunächst schließlich durch die Hände von Erwachsenen in Kinderhände!

Man muss sich wirklich Gedanken über seine Enkel machen.

Welche Chance – verglichen mit einem seit Jahrzehnten fast unberührten Dachboden – hat man beim Surfen im Internet? Bleibt schließlich nur der „Dachbodenfund“ bei Ebay? Aber den bekommt man ohne den Dachboden geliefert – und ohne das „Finde-Erlebnis“…

Mindestens genauso prägend und mystisch wie der „Fund“ an sich waren da doch die Gerüche und visuellen Reize: ein schmaler Lichtstreifen hat den Weg zwischen zwei Dachpfannen ins Halbdunkel gefunden und lässt Myriaden von Staubpartikeln wie Spiralnebel kreisen – im Dachboden eines Fachwerkhauses, das unmittelbar nach dem 30-jährigen Krieg gebaut wurde …

Welches Kribbeln in der Magengrube!

Dort fand sich auch ein praktikabler Heimkurs für das Schreibmaschine-Schreiben… und praktischer weise stand die uralte aber intakte Remington direkt daneben! Diesem Umstand verdanke ich die Fähigkeit des 10-Finger Blindschreibens seit meiner Jugend.

Ein riesiger Stapel von Lore-Romanen sichert vierzehn Ferientage, abgetaucht in Trivial-Literatur. Danach hatte man nie wieder ein Defizit auf diesem Gebiet! Abgehakt!

Ein wundersamer Weise dort Jahrzehnte überdauerter, mehrere Stapel umfassender Bestand an Lichtfreunde-, FKK- und Erotik-Heften der Elterngeneration (schwarz-weiss-Fotos!) half wieder andere Defizite überwinden.

Hier fand und verschlang ich die ersten deutschen „Zukunfts-Romane“ von Hans Dominik, die schon damals keiner mehr kannte!

Das Chemielabor meines Vaters stand noch so eingerichtet da, wie der es zuletzt mit 17 oder 18 benutzt hatte.

Und dann der Sensationsfund: ein Weltkrieg-2-Stahlhelm, durchschlagen von einem Geschoss! Dieser erweist sich bei seinem Vorzeigen als Schlüssel zu bisher unerhörten Erzählungen des Vaters. Er hatte diese zertrümmerte, jetzt nutzlose Schutzausrüstung „aus dem Felde“ durch die Gefangenschaft bis nach Hause geschleppt, weil er damals nur deshalb noch lebte, weil er ihn nicht auf dem Kopf hatte, sondern am Koppel hängend, weshalb Kugel oder Granatsplitter ihm nicht die Gedärme durchfurchen konnte.

Aber zu schnell versiegte dieser Geschichten-Quell wieder. Die Kerle wollten oder konnten nichts vom Krieg (und der Nazi-Herrschaft) erzählen. Auch nicht der Vater-Großvater, der noch als Hufschmied dem Kaiser im 1. Waltkrieg „diente“, und für dieses Gewerbe an dessen Ende mit 43 Jahren schon alt war.

Nehmen wir einmal an, dass sie entweder uns oder sich selbst durch das Nicht-Erzählen schützen wollten … vermutlich doch eher sich selbst. Später hätte ich die Mauer des Schweigens sicher noch hartnäckig zu durchbrechen versucht – aber diese Chance wurde durch den frühen Tod des Vaters zunichte gemacht.

In meiner Kindheit und Jugend gab es nur zwei Gattungen überlebender Kriegsteilnehmer: diese Schweiger, zu denen Vater und Großvater gehörten, und jene, die ausschließlich vom Krieg erzählten. Die hatten danach nichts mehr erlebt – es war ihre „schönste Zeit“ im Leben.

Der Großvater sprach auch sonst fast nie oder wenig. Jedenfalls nicht über Politik und den Krieg. Auch nicht darüber, wie viel Vermögen ihn zwei Inflationen resp. Währungsreformen gekostet hatten. Möglicherweise hatte ihm, der zwei Weltkriege überlebte und schließlich mit 92 starb, der Verlust von Söhnen und Schwiegersöhnen den Mund verschlossen.

Blieben uns nur die Dachböden mit ihren rätselhaften Chiffren vergangener Existenzen und Zeiten.

Irgendwann sind dann (fast) alle Dachböden durchstöbert…

Diese Phase wurde für mich später abgelöst durch den Aufenthalt in Antiquariaten. Sind das die Dachböden unserer offiziellen Schriftkultur – auch wenn sie im angelsächsischen Bereich meist eher im Souterrain zu finden sind?

Die Stille, die einem durch das rascheln einzelner Buchseiten erst bewusst wird, und der Geruch der alten Bücher hat als Erlebnis Drogen-Status!

Und da stehen sie dann alle – Seele an Seele – die noch gefunden werden wollen…

 

Copyright 2006, Der Brandenburger Tor, Herbert Börger

Ratgeber: Wie man sich einem Morgenmuffel nähert

Erhalten kleine Geschenke wirklich die Freundschaft?

So müssen sich die Entdecker ferner Länder gefühlt haben, wenn sie dort erstmals den einheimischen „Wilden“ begegnet sind:

Man geht einen – an sich lieben – Menschen wecken, der ein ausgeprägter Morgenmuffel ist.

Es ist weniger die Angst, es könnten einem Pantoffel oder Schlimmeres um die Ohren fliegen (vielleicht, weil man in einem Albtraum des Muffels in der letzten Nacht fremd gegangen ist oder andere Verbrechen begangen hat) …

…nein, es ist mehr die Erwartung des nackten Grauens als Mischung aus schlechter Laune, Klage über zu wenig Schlaf, ja – auch schlimme Träume! – und überhaupt nur übelste Erwartungen an den neuen Tag, die einem entgegen prallen und vorhersehbar den Tag total vermasseln wird.

Wenn sich der Morgenmuffel schließlich nach Ablassen aller Negativ-Emotionen aus dem Tal heraus gewälzt hat und am frühen Nachmittag langsam zur Höchstform aufläuft und zwitschert wie eine Heidenlerche, haben mich die Nachwirkungen des Erlebten bereits in tiefste Depressionen gestürzt … und außerdem bin ich jetzt hunde-müde!

Also was tun, um die morgendliche Stimmungs-Katastrophe abzumildern?

Wie im oben erwähnten Falle der Begegnung mit den Eingeborenen ist es sinnvoll, ein kleines Geschenk mit zu bringen!

Bewährt hat sich eine Tasse frisch gebrühten, duftenden Kaffees: das kann der Muffel gleich riechen auch wenn er um diese Tageszeit noch nichts sieht…

(Aber ja nicht die abgestandene Brühe kredenzen, die du dir um 6 Uhr gekocht hast, als du den Tag noch in vollen Zügen genießen konntest…)

Nachrichten über das Wetter sind jetzt klug abzuwägen!

Wenn es schon den dritten Tag hintereinander regnet, ist das jetzt keine Nachricht. Höchstens bei maulwurfartigen Existenzen könnte man fallen lassen, dass es draußen ganz wunderbar noch Gartenerde rieche.

Auch Meldungen über strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel sind eher mit Vorsicht zu behandeln, da dieses Bild dem Muffel sein augenblickliches Elend noch drastischer vor Augen führt.

Bringt man die Tageszeitung mit, sollte man die vorher einscannen und problematische Artikel redaktionell bearbeitet und neu ausgedruckt haben!

Etwa:

– SPD jubelt: CDU verlor mehr Stimmen als sie selbst (natürlich ohne zu erwähnen von welchem Niveau der jeweilig Absturz erfolgte!)

oder:

– Klimakatastrophe für uns kein Thema! Merkel sagt: da gehen wir einfach nicht hin…

Wie bitte? In Ihrer Zeitung steht das schon so?

Bei allem guten Willen fragt man sich schon manchmal, wieso eigentlich in ehelichen und eheähnlichen Lebensgemeinschaften ausschließlich Morgen-Muffel und Morgen-Jubler aufeinander treffen?

Na gut – ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, was passiert, wenn ein Morgen-Jubler auf jemanden trifft, der morgens noch bessere Laune hat, als er selbst!

Da könnte es durchaus Mechanismen geben, mit denen die Evolution solche Fälle längst völlig eliminiert hat…. oder?

 

Copyright 2009, Der Brandenburger Tor, Herbert Börger

Tête à Tête mit Frau Jura…

(Motto: Mein nächster Level muss Kaffee sein!)

Ich liebe diese spätabendlichen Dialoge:

jetzt bräuchte ich eigentlich nur einen Kaffe – der Kaffeemaschine ist aber langweilig. Sie wünscht unterhalten zu werden.

Sie ist ein Vollautomat und heißt Frau Jura.

Soweit mir bekannt, bin ich der Einzige, mit dem sie ihr launiges Spiel treibt… soll ich mich geschmeichelt fühlen?

Als ich den roten Stand-by-Knopf drücke merke ich sofort, was los ist: anstatt „Heizt auf“ oder „Bereit“ sagt sie: „Tablette einwerfen“.

Ich erwidere:

– Frau Jura, ich nehme keine Medikamente und die einzige Droge, die mich gerade interessiert, sollen Sie mir jetzt liefern: einen guten, starken Kaffee. Das ist doch Ihre Spezialität, oder?

Das hätte ich nicht sagen sollen, denn Spitzen mag sie als Schweizerin gar nicht.

Also legt sie los:

– Kaffeesatz leeren!

Ich ahnte es schon: als ich die Kaffeesatz-Schublade aufziehe, blickt mich gähnende Leere an. Ich schließe sie wieder. Aber so billig komme ich nicht davon:

– Tablett reinigen!

kommandiert sie.

Ich ziehe das Tablett heraus: auch das ist blitze-blank. Kein Wunder, denn heute Nachmittag sah ich noch Herrn Reimann in der Küche stehen und es reinigen. Hat sie den etwa auch schon am Wickel?

Aber die einzige Chance, jetzt noch an einen Kaffee zu kommen, liegt darin, ihr zu Willen zu sein. Also tue ich es – und reinige das Tablett umständlich bis in den letzten Winkel.

Als ich es wieder einschiebe wird offenbar, dass auch Frau Jura – gelegentlich – Fehler macht, denn nun herrscht sie mich an:

– Kaffeesatz leeren!

– Das hatten wir schon, reklamiere ich und spüre dabei, dass ich Oberwasser bekomme und ich lege nach:

– Übrigens: als neulich jemand den Tresterbehälter mit dem Kaffeesatz zusammen in den Müll geworfen hat – wo war da Ihre Meldung „Der Tresterbehälter gehört nicht in den Müll!“ ?

Hatte ich sie jetzt etwas in die Enge getrieben? Jedenfalls meldete sie in sachlichem Ton „Reinigen“ – der weiße Knopf leuchtete auf… Ich drücke folgsam den Reinigungs-Knopf und mir schießt durchs Hirn: das ist doch ein abgekartetes Spiel.  Warum muss ich den Reinigungs-Knopf überhaupt drücken, wenn das Drücken des Reinigungs-Knopfes ohnehin die einzige mögliche Alternative – d.h. gar keine Alternative! – auf diese Meldung ist.

Als ob sie sich ertappt fühlt, verfällt sie jetzt in eine infantile Phase:

anstatt die Kaffeedüse zu reinigen, pullert sie im Inneren auf das frisch gereinigte Tablett und ordnet an:

– Tablett reinigen!

Irgendwie erinnert mich die Situation an die ersten Computerspiele meiner Kinder vor 20 Jahren: man musste eine ganz bestimmte Aktion wählen, um auf den nächsten Level zu kommen, wobei die Wahl meist nicht logisch zu erklären war.

Mein nächster Level musste nun KAFFEE heißen!

Frau Juras Vorwurf:

– Sie lieben mich nicht!

ignorierte ich nun kühn und drehte einfach das Wahlrad.

Und siehe da – sie bot mir an:

– mild-normal-stark-extra…

als ob nichts gewesen sei !

Sie servierte mir einen extra-starken Kaffee – und das kann sie wirklich gut!

Ich sagte:

– Frau Jura, sie machen den besten Kaffee der Welt!

und sie hauchte mit errötender Digitalschrift:

– Danke !

 

Copyright 2009, Der Brandenburger Tor, Herbert Börger

Traum einer Schraube

Jede – auch noch so klitzekleine – Schraube hat einen großen Traum:

Einmal im Leben in einen Hosenaufschlag zu fallen!

Dabei ist dieser Wunsch bei den allerkleinsten Schrauben vielleicht noch viel dringender als bei den großen, deren Bedeutung sofort ins Auge springt – klar: die muss was halten, sehr eindrucksvoll…

Aber die kleinsten: sie bekommen ihre größte Bedeutung durch – Abwesenheit.

Schwupps – die zierliche M3-Schraube entkommt

dem grob-fingerigen Griff und fällt…..

Wohin?

Drei Techniker rutschen auf dem Bauch über den Werkstattboden:

es war die letzte ihrer Größe gewesen!

Wäre nicht das glückliche Kichern aus dem Hosenaufschlag gedrungen…

sie würden sie noch heute suchen!

 

Copyright 2009, Der Brandenburger Tor, Herbert Börger

Willst du mich heiraten ? – Vater RHEIN erzählt

Mein Name ist  Rhein – vielen als „Vater Rhein“ bekannt…

Ich will euch heute erzählen, was mir kürzlich passiert ist.

Ich räkele mich kurz hinter Mannheim gerade so schön in meinem Bett: was muss ich da lesen – in Riesen-Lettern am Ufer geschrieben?

„WILLST DU MICH HEIRATEN ?“

Das stand da!

Zum Glück kann ich als gebildeter deutscher Strom ja lesen! Meine Töchter meinen zwar, das sei mit meiner Bildung nicht so weit her und Pisa läge auch gar nicht am Rhein – aber die mäkeln ja nur ständig an mir herum, die undankbare Blase.

Ich denk’ also: das ist bestimmt wieder so eine bekloppte Aktion von der alten Frau Donau!

Die ist ständig hinter mir her und will mich überzeugen, dass wir zusammen gehören täten.

Dabei kann ich sie wirklich nicht leiden!

Seht mich an: da komme ich munter und blitzblank aus den Alpen herab gesprungen, stürze mich kühn über Felsen-Sprünge, lasse die Fischlein in meinen klaren, hellen Fluten spielen, wälze mich über rollende Rheinkiesel – das kitzelt herrlich und hält jung!

Bei Speyer und Worms glänzt es gar golden auf meinem Grunde!

Und da macht mich ständig diese alte Schlampe an, die zäh und schlammig durch die schönsten Auen traurig dahin trödelt. Ist auch noch stolz, dass Wiener Blut in sie hineinläuft (igitt!) – und beschäftigt Ghost-Writer, die die lächerlichsten Lügen über sie verbreiten: „Donau so blau!“ – Die dumme… äh .. Kuh!

Gut, über mich gibt es ein paar schlüpfrige Lieder, z.B.  „Ich hab’ den Vater Rhein in seinem Bett geseh’n!“ Aber immerhin ist alles wahr, was da gesungen wird.

In mir könnt ihr selbst mit Blick auf den Kölner Dom noch baden – aber das Gewässer, in das die Frau Donau ihre Füße steckt, heißt ja wohl nicht umsonst „Schwarzes Meer“ – nachdem sie bereits im Schwarzwald entspringt….

Dass sie sich ständig rühmt, länger zu sein als ich, ist schon auch sehr bezeichnend:

„Quantität statt Qualität!“ sagt da der Kenner. Schon alleine ihre Nebenflüsse – ich sag’ euch, die sind so unbedeutend, dass die Leute extra Reime erfunden haben, um sie sich zu merken:

„Iller, Lech, Isar, Inn fließen zu der Donau hin, Altmühl, Naab und Regen fließen ihr entgegen.“ … reim’ dich oder ich freß’ dich!

Dagegen die Flüsse – ich bitt’ euch! – die ich, bei aller Bescheidenheit, in mir aufzunehmen die Ehre habe:

Neckar, Main, Mosel, Nahe, Aar … um nur die klangvollsten zu nennen!

Jede eine strahlend berühmte Flußpersönlichkeit, die schon für sich besungen wird und an deren Hängen – wie an meinen – die berühmtesten Weine kultiviert werden.

An den Hängen des Regen wächst kein Wein, sondern wird höchstens Blutwurz-Schnaps gepanscht…

Am schlimmsten ist aber, dass diese ungehobelte, überlange Wasserwurst, die sich Donau nennt, behauptet, ich – der große Vater Rhein – hätte es nötig, ihr Wasser zu stehlen!

Der Tatbestand soll darin bestehen, dass ich der bereits hoffnungsvoll angeschwollenen Fluß-Jungfer große Mengen ihres Nasses abzweigen solle, um mich selbst damit zu mästen, so dass das Jüngferlein danach wie magersüchtig dahinplätschere!

Schon klar: sie meint die Aach-Quelle, aus der in einem großen Schwall sich Wasser ergießt das – angeblich! – aus der Donau stammen soll, und das – zugegebenermaßen! – sich über kurz mit meinen Wassern vereint.

Ich habe das weiß Gott nicht nötig, anderweitig Wasser einzusammeln: spendiere ich doch schließlich in dieser Gegend den Schwaben und Schweizern so mal eben ein Meer! … danke, nicht nötig! Bleiben sie sitzen!

Sollte das Wasser dort wirklich von ihr stammen, kann ich dazu nur sagen:

wieso hat sie denn nicht dicht gehalten, die inkontinente Trutschn!

Schwamm drüber, wie wir Flüsse und Meere sagen: schließlich war sie es ja auch gar nicht – ich meine den Heiratsantrag!

Der war nicht von der Frau Donau – und er galt auch gar nicht mir.

Aber wem dann?

Logisch, dass ich wegen einer solchen Frage nur zu meiner Tochter Woglinde gehen musste.

Sie ist an sich ein gutes Kind, aber ein furchtbares Tratschmaul, das aber eben deshalb alles weiß, was sich in und um mein Bett zuträgt. Sie hat sich in ihrer Klatschsucht sogar einmal pflichtvergessen den Schatz der Nibelungen rauben lassen – aber das ist ziemlich lange her… und eine andere Geschichte.

Doch manchmal hat das eben auch sein Gutes: sie wusste es – natürlich!

Väterchen, sagte Woglinde, du bist wahrscheinlich der einzige an deinem ganzen Lauf, der das noch nicht weiß! Höre, das war so:

Ein liebestoller Jüngling namens Christian, nun ja, leicht angejahrt, ehemals aus Heidelberg stammend und von dort über den Rhein strebend, soll diesen Antrag in Riesenlettern an dein Ufer eingekratzt haben – im Schweiße seines Angesichtes!

Wogi, sage ich, nach meinem letzten Kenntnisstand ging das bei den Jung-Menschlingen doch so:

„Ey, Puppe, morgen – 10 Uhr – Standesamt: Trauung. Danach: Zeugung!“

Daddilein, du kommst halt nicht mehr so richtig mit.

So was lässt sich ein Menschlingsweib heute nicht mehr bieten!

Da muss sich das Männchen schon ein bisschen was einfallen lassen.

Außerdem hatte er ja schon gezeugt.

Das habe ich nun wirklich nicht gerafft: zu unserer Zeit hätte es das nicht gegeben… Wozu dann noch heiraten?

Aber Wogi meinte, das wäre heute so: die Menschlings-Frau  verlangt erst einmal den Nachweis, dass der Menschling schöne Babys machen kann, dann darf er sie heiraten!

Wer ist denn überhaupt die Glückliche, der der Antrag galt?

Das ist die Hohe Frau Karineck zu Frankenthal, wusste Wogi auch dieses zu berichten!

Aha – zunächst musste aber die Frage geklärt werden: stimmt denn das Yellow-Press-Geplätschere meiner Tochter Wogi überhaupt?

Also verlangte ich von ihr einen lückenlosen Nachweis, woher die Nachricht stammte.

Woglinde berichtete wie folgt (ich hoffe, dass ich alles richtig memoriere!):

– Ich, Woglinde, zweitälteste Tochter des Vater Rhein, erhielt die Nachricht brühwarm von unserer Oberklatschschwester Loreley.

– Diese hatte die Information auf einem Zettel gelesen, der in einer Flasche gesteckt hatte. Die Flasche war, von Mainz kommend und den Rhein hinunter treibend am Pfalzfelsen bei Kaub zerschellt.

– Die Flaschenpost hatte ein Reiter in Frankfurt unterhalb des  Römers in den Main geworfen. Der wackere Reiter – ganz recht, es war der berüchtigte Bamberger Reiter – war in drei Tagen und Nächten von Bamberg nach Frankfurt geritten. Er konnte nicht lesen, und deshalb wollte er das einzige Buch, das er besaß und das für ihn nutzlos war, auf der dortigen Buchmesse verkaufen.

Daraus wurde aber nichts, denn  hinter dem großen Stall für die riesigen dampf-schnaubenden Pferde kreuzten die Priesterinnen der Vesta seinen Weg – und er verfiel ihnen… Aber in einem letzten Aufbäumen seines Pflichtgefühls diktierte er die Nachricht, die er für so wichtig hielt, dass sie unbedingt in den Rhein gelangen sollte, einer der Vestalinnen. Diese konnte nicht nur lesen sondern auch schreiben, denn  sie war im Hauptberuf Professorin für Altgriechisch an der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Universität der alten Reichsstadt, wovon man aber als Rasse-Weib nicht leben kann. Sie wusste daher auch, dass der Main, der die Stadt Frankfurt durchquert, in den Rhein mündet und erfand dabei dann gleich noch die Flaschenpost.

– Der Bamberger Reiter hatte die Nachricht von seinem Pferd erfahren.

– Diesem hatte die Neuigkeit ein Lachs erzählt, als es an der Regnitz gerade seinen Durst stillte. Da das Pferd nur Wasser gesoffen hatte und kein Schlenkerla, wie er selbst, befand der Reiter, dass die Geschichte  glaubwürdig sei und weiter befördert werden sollte.

– Woher wusste aber der Lachs die Geschichte?

Er hatte, nachdem er von der Regnitz in die Aisch und von dieser in den Ehe-Bach hinauf geschwommen war, direkt bei dem Markte Baudenbach einen Steinkrebs gefressen. Der hatte die Geschichte gekannt – und so wusste sie jetzt der Lachs!

– Wie hatte es aber der Steinkrebs erfahren?

Der Steinkrebs hatte – im flachen Wasser des Ehe-Baches dösend – sich plötzlich eines frechen Baudenbacher Katers zu erwehren – was ihm nach einer halben Stunde hitzigen Gefechtes auch gelang: der Kater namens Leporello sah – nach drei sehr schmerzhaften Scherenkniffen vom Krebs – schließlich ein, dass der Steinkrebs nicht in seine Nahrungskette gehörte (wodurch sich dieser für den Lachs bewahren konnte!).

So saßen sie dann noch eine Weile friedlich beieinander, und der Baudenbacher Kater erzählte dem Steinkrebs die Geschichte von dem Heiratsantrag am Ufer des Rheines. Nur für den Fall, dass er vielleicht mal bis zum Rhein hinunter zu schwimmen gedachte.

– Diese Geschichte hatte der Kater Leporello Tags zuvor von seinem Füttersklaven erfahren, als er – ohrenbetäubend schnurrend – auf dessen Schoß lag.

– Ja, und Kater Leporellos Füttersklave – das ist der Großvater des schönen großäugigen Frischlings, den die beiden Menschlinge Christian und die Hohe Frouwe Karineck gezeugt hatten. Der Name des Menschen-Frischlings ist Emma-Charlotte.

Soweit scheint die Geschichte nun ja schlüssig zu sein….

Ich hätte sie gerne noch ein bisschen genauer überprüft und habe deshalb unser MEGA-Klatschbase Internette befragt. Die hat aber nur mit den Schultern gezuckt.

Nachdem das Ereignis also im Internet fast keine Spuren hinterlassen hat, neigt Internette zu dem Schluss, dass es wohl doch eher gar nicht statt gefunden hat, zumal noch nicht einmal ein Video bei YouTube davon existiert!!!!

Aber wie gesagt – hat das Ereignis nur „fast“ keine Spuren hinterlassen…

Googels Sateliten sind eben allgegenwärtig – und so fand ich tatsächlich bei akribischer Suche die Schrift an meinem Ufer auf einem Satellitenbild wieder:

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Weil das aber doch eine schöne Geschichte ist – und ihr sie aus dem Internet nicht erfahren werdet – habe ich extra mein Bett verlassen, um sie euch zu erzählen. Langsam wird mir hier die Luft aber zu trocken – ich kehre jetzt zurück.

Wie bitte? Ob die beiden sich gekriegt haben? Zu dumm – das habe ich vergessen, meine Tochter zu fragen. Wogi weiß das sicher – ich lasse es euch dann ausrichten!

Und schönen Gruß an die Ehe – ich meine den Bach, der ja schließlich auch ein Teil von mir ist!

Copyright 2009, Der Brandenburger Tor, Herbert Börger