Das fängt ja gut an – 153 – Diesel-Mafia

Es ist nichts so schlecht….

… dass es nicht doch noch zu was gut wäre,

Sagt der Kölner gerne.

Mit etwas Mühe findet man das sogar beim Diesel-Betrug!

Bevor ich das verrate, möchte ich mich aber einer anderen Erfahrung zuwenden:

Die Autoindustrie hat sich als „Normalfall“ in den Betrugsmodus begeben – die Fahrzeug-Software ist vollgestopft mit gut (aber nicht gut genug) versteckten Software-Modulen von denen die Hersteller immer nur die zugeben, die schon gefunden wurden – der Rest wird aktiv geleugnet… wöchentlich kommt etwas Neues heraus und man ist schon darauf eingestellt, dass das nie enden wird! Unser Rechts-System ist auf den massenhaften, systematischen Betrug an Millionen von Einzel-Vertragspartnern (vulgo: „Verbraucher“) nicht eingerichtet: wenn nichts Grundsätzliches geschieht, bleibt der Verbraucher auf seinem Schaden sitzen! Fazit: ein Drittel der deutschen DAX-Unternehmen konnten sich gewerbsmäßig zu einem Betrug an ihren Kunden, der Gesellschaft und deren Gesundheit verabreden (vulgo: „Schaffung von maffiösen Strukturen“) – und das Rechtssystem ist eventuell nicht in der Lage, dies angemessen zu ahnden.

Da denkt man doch: das kann nun nicht mehr schlimmer kommen! Aber: es kam schlimmer!

Politiker, die damit beauftragt sind, gesetzliche Vorschriften durchzusetzen, die zum Schutz der Bürger gemacht sind (und einvernehmlich auf Europäischer Ebene beschlossen wurden), finden Lösungen, die diese Vorschriften ad absurdum führen.

Dies geschieht gerade mit dem Thema FAHRVERBOTE.

Was die ethisch gestählten Auto-Manager können, können diese Politiker schon lange… wozu hat man gute Vorbilder? Die Abgasnorm für das Fahrzeug konnte/wollte man nicht permanent erfüllen: also wurde das Abgas nur immer dann richtig gereinigt, wenn das Auto GEPRÜFT wurde. Genial: das machen wir genau so: wenn es (vereinbarte) Meßstellen in der Stadt gibt, an denen die Schadstoffe in der Luft gemessen werden, verbieten wir nicht etwa den Dreckschleudern das FAHREN, sondern leiten dies DRECKSCHLEUDERN um die Meßstellen herum, durch Nebenstraßen … also jedenfalls da, wo keiner die Luftqualität mißt! – und schon ist die Luft wieder rein… und das NENNEN wir dann FAHRVERBOT.

Wir bereinigen einen Betrug durch einen ANDEREN BETRUG … bekanntlich ist ja MINUS mal MINUS gleich PLUS!

Jetzt aber – endlich – die gute Nachricht:

Meinen super-teuren A6-Diesel kann ich jetzt in den dubiosesten Gegenden einfach stehen lassen: wer klaut denn sowas?!

Herbert Börger

© Der Brandenburger Tor, Berlin, 28. Mai 2018