Das fängt ja gut an – 333 – Glyphosat-Skandal

Wer (von der SPD) jetzt noch eine Große Koalition schmieden sollte, hat die Konsequenzen daraus dann auch verdient! Es lebe die Minderheitsregierung, in der zukünftig kein Minister mehr einen Freifahrtschein für seine Zukunft lösen darf – ohne Konsequenzen für ALLE anderen Themen.

Eigentlich wollte ich heute einen Blogbeitrag über Wikipedia schreiben… Aber die Ereignisse haben mich sozusagen überrollt:

Der Landwirtschaftsminister Christian Schmidt brach alle politischen Regeln – und stieß damit nicht nur alle besorgten deutschen Glyphosat-Versuchskaninchen vor den Kopf, sondern gleich die möglicherweise aufkeimende GroKo-Verhandlung in den Abgrund. Ich habe in den Fernseh-Nachrichten Schmidts Erklärung dazu gesehen: er beruft sich auf seine Fach-Entscheidungs-Kompetenz und setzte hinzu: „So ist er halt, der Schmidt!“ Dabei sagte sein Gesichtsausdruck: ich bin so mutig, ich habe von meinem Widerstandsrecht – nein Widerstands-PFLICHT ! – Gebrauch gemacht. Ich bin eine Mischung aus Florian Geyer und Schenck Graf von Stauffenberg…

Liebe geschäftsführende Frau Merkel (und Noch-MP Seehofer): wenn dieser unfassbare Vorgang nicht zum sofortigen Ende der politischen Laufbahn dieses Herrn führt, dann haben Sie vermutlich noch nie in so kurzer Zeit so viele neue Wut-Bürger geschaffen! Es wird für Sie ohnehin schwer genug sein,  glaubhaft zu machen, dass Sie von diesem Schritt nicht vorher gewusst haben. Und wenn wirklich nicht: dann bleibt der Makel ohne Zweifel an Ihnen hängen, dass sie so viele unfähige Minister (und davon alle von der CSU) in Ihrem Kabinett toleriert haben.

Um den Schmidt muss ich ja ganz bestimmt keiner sorgen: der wird fürstlich belohnt und versorgt werden von denen, denen diese Entscheidung nutzt – bestimmt am liebsten über irgendeinen einschlägigen Verband oder eine Stiftung.

Dies sagt schnaubend ein sonst sehr sanfter Nicht-Wut-Bürger.

Herbert Börger

P.S.: „Alternativer Gedanke“ – … oder geschehen mit der ABSICHT, die Große Koalition zu verhindern…?

© Der Brandenburger Tor, Berlin, 28. November 2017