Das fängt ja gut an – 323 – Heide Simonis

Die Sexismus-Debatte gibt es schon sehr lange – auch wenn sie augenblicklich wohl auf einen bishrigen Höhepunkt zusteuert – „aus gegebenem Anlass“ wie es immer so schön heißt!

Ich erinnerte mich in diesem Zusammenhang an eine Debatte, die als Sexismus-Thema von einer Frau losgetreten wurde – von einer in „ihrer Zeit“ tatsächlich „herrschenden Frau“: Heide Simonis. Von 1993 – 2005 Ministerpräsidentin von Schleswig Holstein (SPD). Eine beliebte MP, eine sehr starke Persönlichkeit mit sehr selbstbewusstem Auftreten und Eigenarten, die die Presse sehr gerne stilisierte – etwa ihre Handtaschen, eine etwas burschikose Art. Wegen beiden Markenzeichen wurde sie durchaus mit Maggie Thatcher verglichen. Sie konnte es sich damals leisten, die Vorsitzenden der SPD-Bundespartei als „unsere Jungs“ zu titulieren.

Sie fiel dann bei der Ministerpräsidenten-Wahl im Parlament 2005 durch – was sie als „Dolchstoß“ empfand und die Legende bildete, das könne nur ein Mann gewesen sein – dabei sind die betreffenden Abstimmungen im Landtag geheim – es konnte genauso eine Frau gewesen sein.

2009 wurde dann Christine Lieberknecht in einem ähnlich dramatischen Vorgang schließlich zur MP von Thüringen gewählt – allerdings wirklich gewählt! Und mit vielen Stimmen der Opposition – damals noch gegen Ramelow. Für Heide Simonis rührte dieser Vorgang trotzdem offensichtlich an Ihr von 2005 her stammendes Trauma der eigenen Wahlniederlage und sie verkündete aus heiterem Himmel öffentlich: „Sie hassen uns wirklich!“ Sie meinte: die Männer … allgemein.

Der verbale Ausbruch dieser Frau, die immer wunderbar austeilen konnte, veranlasste mich zu einer Glosse („Heide Simonis deckt Verschwoerung auf„), die ich gerade in diesen Blog gestellt habe:

Heide Simonis deckt Verschwoerung auf

Ob ein Mann heute noch eine derartige Glosse zu diesem Thema schreiben würde?

Schreiben sie mir Ihre Meinung.

Herbert Börger

© Der Brandenburger Tor, Berlin, 8. Dezember 2017