Muss ja!
Bewohner von deutlich südlicher gelegenen Gefilden der Bundesrepublik machen sich (regelmäßig aber gerade wieder besonders!) Sorgen um die Bundeshauptstadt. Das erfrischende für den zufällig so seienden oder prätentiös bekennenden Berliner an der Debatte ist, dass ihm völlig Wurscht ist, was ein Herausgeber der renommiertesten Publikation in einer Nicht-Bundeshauptstadt am Main meint.
Der Berliner will einfach nur, dass seine Kommune gut verwaltet wird – und wenn das nicht geschieht, wird der gescheiterte regierende Selbstdarsteller seine Senge rein demokratisch im Wahllokal bekommen.
Mit Staunen nimmt der Bürger , wenn er die Nerven dazu hat, zur Kenntnis, was seine „Stadt“ alles NICHT ist: Nicht wie Paris, nicht wie London, nicht wie New York und schon gar nicht wie Rom oder Buenos Aires …. Dabei hat schon Anfang des 19. Jahrhunderts der Dichter Jean Paul (aus der Fränkischen Provinz heraus) Berlin zum „Weltteil“ erklärt … dabei war damals der größte Teil der „Stadt Berlin“ noch eine Ansammlung von glücklichen Dörfern (z.B. Schöneberg!) ohne Flughafen, regiert von einem König „in Preußen“.
Mit Staunen nimmt der Berliner Bürger zur Kenntnis, dass meinungsmächtige Männer aus südlicheren Nicht-Bundeshauptstädten (und Nicht-Weltteilen nach Pauls Definition!) wohlfeile Berlin-Kritik im Rudel dirigieren, in der bundesweiten überregionalen Ausgabe ihrer Zeitung aber den Regionalteil ihrer Stadt weg lassen, weil sonst der Bundesbürger feststellen würde, das es in den anderen Kommunen eigentlich nicht besser aussieht – die Probleme sind nur anders arrangiert – die Korruption anders instrumentiert.
Berlin-Basher aller Länder vereinigt Euch, zieht alle nach Berlin und steigt praktisch in die Kommunalpolitik ein – und zeigt dann, wie es besser geht.
Derweil wird das Volk von Berlin in ca. zwei Jahren, wenn nötig den Regierenden den Hosenboden stramm ziehen – an der Wahlurne … nicht in der Praxis und nicht in der Zeitung!
Frohes Wochenende
Ihr Brandenburger Tor
10.01.2025