Als sich Pandemie noch auf Ironie reimte

Aphorismus des Tages:

„Humor ist die Geschenkverpackung der Verzweiflung!“ (Der Brandenburger Tor)

Ist die Pandemie das Problem oder die Lösung?

Ich blätterte in meinen alten Aufzeichnungen während der Pandemie – hatte ich da schon mal die Lösung gefunden?

Unter dem 18.02.2020 fand ich immerhin DIES:

Ich bin mal wieder im Baumarkt unterwegs mit dem Ziel, dereinst wirklich jede noch so kleine und abgelegene Erdkrume im Garten (wenn nötig) zweimal am Tag zu befeuchten (ich tue dies schon im 4. Jahr!).

Die „Einkaufenden“ – die gleichzeitig Pandemie-Teilnehmer sind! – Umkurven sich zunächst elegant mit ihren obligatorischen Einkaufsgefährten in gebotenem Abstand. Unvermittelt stoße ich mitten im Markt auf eine schier unübersehbare Reihe von Menschen, die stoisch vor sich hin dösen: also nehmen wir einmal an, dass dies die Kassenschlange sei – auch wenn die Kassen noch nicht sichtbar ist … aber ich kenne die Richtung: die stimmt.

Immer wieder verlasse ich die Schlange, weil mir einfällt, welchen Adapter-Verteiler-Nippel mit 1/2-Zoll-3/4-Zoll-Übergang ich vergessen habe, um beim Zurückkehren festzustellen, dass ich von den Bewohnern der Schlange in die frei gehaltene Lücke wieder hineingewunken werde. Welche geheime Kraft hat es geschafft, dass plötzlich alle Menschen so aufeinander achten? Wird das von Dauer sein?

Hatte ich schon erwähnt, dass wir gerade in einer Pandemie leben?

Das ist irgendwie aufregend und neu! Das Virus – wenn man sich daran gewöhnt hat, ist es kein Problem mehr, dass es „sächlichen“ Geschlechts (also eigentlich KEINES Geschlechts) ist. Das ist sogar gut. Da das Wort so viel benutz wird, ist es praktisch, dass wir uns dabei nicht gleichzeitig mit seiner Genderisierung beschäftigen müssen.

Das Virus ist allgegenwärtig – aber unsichtbar. Deshalb beschäftigt es die Phantasie. Das ist aber für Viele problematisch – so ohne visuelle Komponente, quasi abstrakt – aber trotzdem sächlich. Darum haben Wissenschaftler es trotz seiner Kleinheit sichtbar gemacht – und siehe da: es sieht aus wie ein Käseigel mit lauter aufgespießten Bonbel-Kügelchen. Da wir es uns jetzt vorstellen können, hat es jetzt einen Kosenamen: wir sagen Corona zu ihm … äh – zu es? Wieso sagen wir „ihm“ zu „es“? Obwohl es SARS-CoV-2 heißt.

Habe ich schon erwähnt, dass dieses Corona-Virus sau-gefährlich ist?

Besonders für meine Frau und mich – so an die 75 und mit Vorerkrankungen, die alleine dieses Buch füllen würden. Weil es so gefährlich ist (und obwohl es so klein ist), wird das Bild vom Corona immer sehr-sehr groß dargestellt. In einer Talkshow ist das Bild vom CORONA hinten an der Wand meist größer als die „Talkenden“ (eine der schönsten Gender-Bezeichnungen, die ich kenne! Das wäre doch mal ein Name für eine Punk-Band: „Corona und die Talkenden“).

Das Virus spricht zu den Menschen durch sogenannte „Virologen“ („wir logen“? – na egal!).

Habe ich schon erwähnt, dass wir praktisch über nichts anderes mehr sprechen als über Corona? – und Trump natürlich …

Virologen sind extrem vertrauenswürdige Menschen (so eine Art Schamanen der Wissenschaft) die das, was das Virus vor sich hin quatscht, entschlüsseln und übersetzen – und zwar für unsere Regierenden. Die sagen uns dann alle 14 Tag, was wir tun müssen – bzw. eigentlich, was wir NICHT tun sollen – oder was wir nicht sollen müssten … sagen die Virologen, sagen zu uns die Regierenden.

Habe ich schon erwähnt, dass unsere Regierenden sehr klug sind?

Sie wollen uns nicht sagen, dass wir etwas tun  – oder eigentlich lassen – müssen, sondern sie lassen uns das – notfalls sogar durch die Kanzlerin – von den Virologen ausrichten, was wir tun – oder lassen – sollen.

Wir Bürger sind enorm folgsam und tun nicht, was wir lassen sollen.

Es gibt auch ein paar Leute die heulen rum: sie wollen ihr „altes Leben“ wieder und behaupten, es gäbe noch etwas anderes als das Virus. Aber das haben die Virologen noch nicht geschafft, dem Virus das zu übersetzen, damit es sich daran hält.

Schade!

Berlin, 20. Mai 2021