Die tägliche Kolumne – 17 – Kann man das machen?

Dass ich mich und mein Tun in kurzen Abständen hinterfrage, ist bei mir normal. Ich halte das auch für angemessen.

Das führt dann auch regelmäßig zu der Situation, dass ich feststelle: wir alle sind von einer fast schon nicht mehr aufzuzählenden  Menge von Krisen umringt – und ich schreibe morgens einige Gedanken auf, die man in 2-4 Minuten lesen kann und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Beitrag zur Lösung nur einer von diesen Krisen leisten?

Schon die Metapher „nicht mehr aufzuzählend“ ist ja auch so eine Anmaßung. mal sehen, ob es nur annähernd stimmt – und ich hoffe, dass ich einigermaßen auf der Höhe der Nachrichten bin:

  • Klimakrise
  • Flüchtlingskrise
  • Demographie-Krise (Arbeitskräftemangel und Rente!)
  • Russland-Ukraine-Krieg
  • Inflation
  • Pandemienachwirkungen
  • Bildungskrise
  • Hamas-Israel-Krieg
  • Taiwan-China-Konflikt
  • Islamistischer Terror
  • Wohnungs-Krise

Ich stelle fest: die Metapher ist gerechtfertigt. Je länger ich darüber grübele desto mehr wird mir einfallen. Und je länger ich darüber nachdenke werde ich mich mit mir selbst immer weniger einig, welche die relevantesten sind … Und dann sind viele Krisen auch noch miteinander vernetzt!

Allerdings gibt es da außerdem noch eine Meta-Ebene zwischen den Krisen und uns:

Es ist unmöglich, unsere eigene Aufmerksamkeit und die aller Medien ständig auf demselben Niveau zu halten, das dem jeweiligen Problem angemessen wäre. Jede Krise durchläuft Wellen der Aufmerksamkeit … Wir sollten uns selbst ab und zu zubilligen: wir können unmöglich ständig alle in Allem auf dem gleichen Niveau sein. Kurz mal durchschnaufen!

Ironiefrei wünsche ich Ihnen einen schönen Tag, an dem hoffentlich keine NEUE Krise dazu kommt.

Herzlich

Der Brandenburger Tor

© Herbert Börger, 17.11.2023