Das fängt ja gut an – 326 – Scheinriese Helmut Kohl

Helmut Kohl und BIMBES – Sechzehn Jahre lang war er Regierungschef – im Modus des permanenten VERFASSUNGSBRUCHES.

Da muss man als deutscher Bürger erst mal Luft schnappen. Dabei habe ich ihn nie gewählt – wie muss das die erst treffen, die Helmut Kohl mit ihrer Stimme so lange im Amt gehalten hatten?! Ein Scheinriese hat das politische System Deutschlands jahrzehntelang nach Gutsherrenart düpiert – und ihr habt seinen Leichnam neulich noch symbolträchtig über den Rhein gefahren. Das erinnerte mich damals an die „Niebelungentreue“ der Deutschen – nicht zuletzt wegen des Ortes des Landganges für die Leiche …. Gestern abend, nach diesem Film „Bimbes – die schwarzen Kassen des Helmut Kohl“ in der ARD, schoss dieses Bild wieder bei mir hoch: und es passt sogar noch besser als ich dachte. Wikipedia liefert folgende Formulierung: „Niebelungentreue beschreibt eine Form bedingungsloser, emotionaler und potenziell verhängnisvoller Treue“.

Ich bin heute früh – sehr früh – mit dem Bild von Kohls alters-starrer Maske aufgewacht. Es überschnitt sich auch immer wieder mit dem Bild der alters-starren Maske von Brauchitschs. Sind dies die Gesichter von Menschen, deren Leben in großen Strecken eine – nicht eingestandene! – Lüge war?

Seit sieben Uhr sitze ich am Computer und versuche festzustellen, ob es sich bei den gesehen/gehörten Ungeheuerlichkeiten um eine „Kampagne des linksversifften Staatsfunkes“ handeln könnte – wie es jetzt aus den üblichen Kanälen sofort wieder schallen wird. Es gibt aber keine Anzeichen dafür – und ich bin auch heute noch immer so naiv, dass ich einem Menschen wie Norbert Blüm wirklich für ehrlich halte. Das entspringt natürlich der Hoffnung, dass es irgendwo in der politischen Landschaft immer noch einen Menschen mit einem Funken von Anstand geben möge….

Also nehmen wir das ernst, was dieser Film uns sagt!

Die Aussage des Filmes ist in drei erschütternden Sätzen zusammengefaßt: Der Flick-Konzern (in der Person von Herrn von Brauchitsch) hat Helmut Kohl zum CDU-Vorsitzenden und zum Kanzler gemacht. (Man könnte auch sagen: er war gekauft!) Kohl hat in seinen hohen politischen Ämtern UNUNTERBROCHEN die Verfassung gebrochen (und gelogen und veruntreut). Am Ende hat  Helmut Kohl praktisch jeden, der ihn auf diesem kriminellen Wege unterstützt hat, übelst düpiert. (Wenn man das betrachtet, sieht man seine private Alters-Bilanz bezüglich Ehefrau und Kindern in einem völlig neuen Licht. Er WAR anscheinend so!) Von Brauchitsch war wohl extrem verbittert: da hatte er sich nun „seinen eigenen Kanzler gemacht“ – und der hat ihn nicht amnestiert, obwohl er gekonnt hätte…

Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass die Kohlsche CDU nicht die einzige Akteurin dieser Spenden-Skandale um Flick war – auch FDP-Politiker waren seinerzeit massiv betroffen – landeten aber vor Gericht oder mussten zurücktreten. KOHL ist nie in die Nähe eines Gerichtverfahrens gekommen – man kann es im Rückblichk kaum für möglich halten.

Sicher: es war immerhin so viel bekannt geworden, dass die CDU ihm den Ehrenvorsitz aberkennen musste. (Es muss ihn unglaublich getroffen haben!) Aber es waren alles Bruchstücke des Ganzen – dessen ungeheure Wucht erst erkennbar wird durch das bisher fehlende Bindeglied aus den Aussagen des Herrn May.

Angela Merkel wird sich vermutlich selbst fragen – oder fragen lassen müssen – ob sie damals wirklich genug zur Aufklärung der Causa Helmut Kohl in der CDU getan hat.

16 Jahre lang ein „gekaufter Kanzler“ ohne jedes Unrechtsbewußtsein – das, liebes Deutschland, musst Du jetzt erst einmal verkraften!

Ich komme zurück zu Norbert Blüm, der in diesem Film erscheint, wie er Spenden-Listen vorliest – und offensichtlich erschüttert ist. (Sein Gesicht sagt: „Das war mein Verein!?“) Aber er wiederholt auch trotzdem das alte Mantra des „großen Politikers Kohl – des Kanzlers der Einheit“.

Da ist ein durch und durch gerissener, gekaufter Politiker: und wir sollen WIRKLICH sein gesamtes Handeln um die deutsche Einheit als INTEGER voraussetzen? Dazu bin ich nicht bereit. Aus den dargestellten Zusammenhängen wird erkennbar, dass Kohl genau 1989 extrem in die Enge getrieben war in Bezug auf seine Machenschaften. Da war die deutsche Einheit für Kohl so etwas wie das „Drachenblut, das Siegfried unverletzlich machte“ – womit wir wieder bei den Nibelungen und der Pfalz wären. Kohls Lindenblatt hat aber zu seinen Lebzeiten niemand gefunden.

Bild des Tages: (Malus – Out of focus) Kennen Sie das, wenn sie sich völlig entspannen – und dann noch die offenen Augen auf „unfokussiert“ stellen, wie das vielleicht im Schlaf ist: dann kommen nach einiger Zeit unerwartete Gedanken und Assoziationen … vielleicht auch solche, wie man das neue deutsche TRAUMA HELMUT KOHL überwinden könnte!

MalusOutOfFocus2

Herbert Börger

© Der Brandenburger Tor, Berlin, 5. Dezember 2017