Das fängt ja gut an – 362 – Wem gehört die Stadt 1

Wem gehört die Stadt?

Im Zusammenhang der Themen, in denen dieses Schlagwort immer wieder auftaucht, zum Beispiel

  • Rekonstruktion Potsdam (Fachhochschule, Garnisonskirche)
  • Stadtschloß und Kreuz auf dem Humboldforum Berlin
  • Kiez-Gentrifizierung in Berlin

ist diese Frage – fast immer – falsch gestellt – und muss zwangsläufig den Diskurs in die Irre führen, wenn die Streitenden, diesem Leitfaden folgen, etwa mit „… wir holen uns UNSERE Stadt zurück“.

Die Frage müsste heißen: Wie wollen die (nämlich: ALLE), die in dieser Stadt leben, den städtischen Raum gestalten, welche Ziele verfolgen sie – und welche Konsequenzen haben die jeweiligen Maßnahmen.

Zugegeben: eine schrecklich komplizierte Aufgabe – leider ist sie es auch! Aber wenn man sich dieser Aufgabe verweigert, hat das gravierende Konsequenzen.

Bild: Potsdam, am 1.6.2017

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Ich habe mich nach unserem Zuzug nach Berlin sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt – siehe auch schon mein Beitrag in diesem Blog vom 12.06.2017 (https://der-brandenburger-tor.de/?p=84das-kreuz-mit-dem-kreuz-auf-dem-humboldt-forum).

Hier ist kein ausreichender Platz für dieses komplexe Thema. In einer weiteren Kolumne werde ich in der kommenden Woche ausführlich meine Eindrücke zu dem Thema in Potsdam und Berlin schildern.

Für den Augenblick imöchte ich folgendes Statment voraus schicken:

Natürlich können und sollen die Leute mit ihrem Geld machen was sie wollen.

Aber: ich erlaube mir die Frage, warum die großzügigen Spender damit einen Potsdam-Hochglanz-Themenpark fördern (der die Bevölkerung zwangsläufig spaltet), anstatt der Gemeinschaft Mittel (und Gedanken) zur Verfügung zu stellen, die helfen können zu verhindern , dass diese Gesellschaft immer weiter auseinander driftet und so anfällig für Extremismus und Ideologien wird… und mit denen die Gemeinschaft dann frei bestimmen kann, wie sie die Mittel einsetzt – ohne Vorgaben.

Digitale Pest:

Es ist nicht so, dass mir heute keine digitale Pest begegnet wäre – aber Sonntags rege ich mich grundsätzlich darüber nicht auf. Gestern habe ich gelernt, was digitale Trolle (im Internet) sind – und werde mich morgen darüber aufregen! – und übermorgen dann über  die Trolle in der deutschen Politik!

Bild der Woche: Pflanzen als Netzwerker (mit Hilfe der Baldachin-Spinne)

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Aphorismus des Tages:

Dass wir Menschen so oft den Zufall preisen, legt nahe, dass unsere sorgfältigen Pläne wohl nur den Lauf der Dinge stören! (Der Brandenburger Tor – frei nach Berthold Brecht…)

Herbert Börger, Berlin, 29. Oktober 2017