Das fängt ja gut an – 317 – About Trump!

About Trump!

Und hier noch einmal zu jener „Person“, der man nur dadurch überhaupt schaden könnte, wenn man ab sofort und in aller Zukunft SEINEN Namen nicht mehr drucken, aussprechen, DENKEN… sein Bild nicht mehr zeigen würde – so dass die große, weltumspannende Medien-Maschine ihn VERGESSEN würde.

Wir wissen alle, dass es eine solche Verabredung nicht geben kann. Aber selbst wenn: sie würde auch nichts ändern.

Ich wollte eigentlich vorschlagen, den Namen TRUMP grundsätzlich durch den Namen „Grinsendes Goldlöckchen“ zu ersetzen. Ganz abgesehen davon, dass mit Satire diesem Phänomen nicht beizukommen ist, würde es nichts ändern, sondern dasselbe Phänomen hätte nun einfach einen anderen Namen. Der aber wird weltweit täglich Milliarden-fach geschrieben, gesprochen – und gedacht! Dabei ist es völlig unwesentlich, ob der Name in einem positiven oder negativen Kontext gebraucht wird: es handelt sich um die „Allgegenwart“ in Milliarden von Gedanken, Bildern, Texten – EINE MARKE, so groß wie CocaCola, John F. Kennedy, Marlene Dietrich, Elvis Presley und Dalai Lama zusammen. Niemand kommt an ihr vorbei…

… und damit ist zumindest SEIN Ziel erreicht: das Selbstbild eines Narzissten ist in perfekter Art undWeise in eine „Medien-Realität“ umgemünzt worden. Ihm ist völlig gleichgültig, ob man ihn mag, oder hasst, seiner Meinung ist oder nicht – es geht ihm nicht um Inhalte sondern um Aufmerksamkeit. Dazu schlägt er den Weg ein, der den größten Effekt erzielt. Das durchbohren dicker politischer Bretter und ernsthafte, zielgerichtete Arbeit würde ihn langweilen und nichts zu seinem Ziel beitragen. Ein ernsthafter Diskurs erzeugt keine Vorteile für ihn. Sowas macht das „Establishment“.

Er sucht mit viel Gespür die Lücken und Weichstellen in der politischen Landschaft – vor allem mögliche Tabus – und schlägt dann seinen Keil hinein: damit setzt man unweigerlich Themen. Wenn etwas bisher als „No-Go“ galt, besteht die größte Wahrscheinlichkeit, dass er diese Position besetzen wird! Siehe den Vorgang US-Botschaft in Jerusalem! Das wirkt! Das rückt ihn in den Fokus. Ich stelle mir gerade vor, wie zum x-ten mal irgend jemand aus dem Diplomatischen Dienst ihn fragt, wann er denn einen Botschafter nach Berlin senden wolle: den scheucht er wahrscheinlich mit einem „Not my point -AT ALL!“ Aus dem Oval Office…

Weltpolitische Mit-Spieler wie Putin, Xi, Merkel oder Macron sind ihm in seinem Kalkül völlig egal – er achtet nur darauf, dass seine Position nicht in deren Nähe gesehen werden kann, weder als Verbündete noch als Gegner sind sie wertvoll genug. Viel wichtiger für ihn ist es da, das konservative „Establishment“ in seiner eigenen Partei der Republikaner vorzuführen oder gar lächerlich zu machen. Damit strahlt die Aura SEINER Macht, die nicht von dieser Partei GELIEHEN erscheinen darf.

Wir werden Geduld brauchen: das ungezogene Kind muss noch einige Tage die Bauklotz-Türme der anderen Kinder rundherum kaputt machen. Hoffentlich kommt keines der Kinder zu Schaden. Sicher wird dadraus kein selbst-tragendes politisches System entstehen. Wozu auch: alles was IHM wichtig ist, hat er längst erreicht: sein Name ist die wertvollste Marke der Welt!

Sollte es eng werden in Richtung eines Impeachment-Verfahrens, wird er wahrscheinlich endgültig die Geduld verlieren und aufgeben – und dann haben wir die ganze reaktionäre Evangelikalen-Mischpoke um und hinter Mike Pence an der Backe!

Wenn du denkst es geht nicht schlimmer, … (Fortsetzung bekannt?)

Aphorismus des Tages: „Die Eigenliebe bringt mehr Wüstlinge hervor als die Liebe.“ (Jean-Jacques Rousseau, 1712-1778)

Herbert Börger

Copyright Der Berliner Tor, Berlin, 14.12.2017